Machen uns Handys dumm?

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Psycholog*innen und Neurolog*innen vermuten, dass Handys das Denken und auch die Intelligenz der Menschen beeinflusst. Um dem nachzugehen, wurde an der University of Austin in Texas eine Studie durchgeführt. Mit mehr als 500 Studierenden wurden spezielle Intelligenztests gemacht, um herauszufinden, ob sich die Leistung verändert, wenn man ein Handy dabei hat.

Die Antwort: Handys lenken uns sehr stark von dem ab, was wir tun sollen. Alle Studierenden hatten dieselben Aufgaben. Die Ergebnisse der Studierenden, die das Handy während es Tests angeschaltet auf dem Tisch liegen hatten, sind am schlechtesten ausgefallen. Die Ergebnisse der Studierenden, die ihre Handys ausgeschaltet und nicht sichtbar in ihrer Tasche hatten, waren schon besser. Wesentlich besser waren aber die Ergebnisse der Student*innen, die den Test in einem Raum ganz ohne Handys durchführten.

Die Erklärung: Wenn ein Handy sichtbar ist, simuliert unser Gehirn, was man mit dem Handy alles machen kann. Und während sich unser Gehirn, ohne dass es uns bewusst ist, die unendlichen Möglichkeiten vorstellt, die einem das Handy so bietet, kann es die Gehirnkapazität, die es dazu braucht, nicht mehr für die eigentliche Aufgabe nutzen.

Fazit: Man kann nicht einfach sagen, dass Handys dumm machen. Aber wenn sie sichtbar und greifbar sind, führt das zu weitaus schlechteren Leistungen. Dasselbe trifft übrigens auch auf unsere iPads zu, weil man mit ihnen ebenfalls jede Menge Apps und die unendlichen Möglichkeiten des Internets nutzen kann. Auch während wir im Unterricht unsere iPads benutzen oder wenn sie sichbar auf dem Tisch liegen, geht ein großer Teil unserer Gehirnkapazität dafür drauf, dass wir uns unbewusst damit beschäftigen, was wir mit dem iPad gerade noch so alles machen könnten.

Wenn man digitale Medien nutzt, mit denen man sehr viele verschiedene Sachen machen kann, ist man im sogenannten Multitasking-Modus. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Menschen im Multitasking-Modus langsamer arbeiten, sich Inhalte schlechter merken und nicht so vertieft verarbeiten. Der Neurowissenschaftler Martin Korte erklärt, dass Menschen im Multitasking-Modus doppelt so lange brauchen, um etwas zu lernen. Sie machen 40 Prozent mehr Fehler und können das, was sie gelernt haben, schlechter abrufen.


Diese und weitere Informationen über den Einfluss von Handys auf die Intelligenz findest du hier:

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