Schule fertig – und dann?

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von Gesche (Jg. 13), Gisem (Jg. 13), Mascha (Jg. 13), Talke (Jg. 13)

Schule fertig – und dann? Eine Frage die uns vier schon lange beschäftigt. Was will ich eigentlich machen und wo? Gerade im letzten Jahr unserer Schulzeit haben wir uns intensiv mit der Frage beschäftigt und viel recherchiert. Deswegen haben wir uns dazu entschieden einen Beitrag in Form von vier Interviews zu verfassen.

Ein Freiwilliges Jahr – mit Gesche



Hallo, mein Name ist Gesche. Ich bin 19 Jahre alt und mache dieses Jahr mein Abitur an der KGS. Da ich mir noch nicht zu hundert Prozent sicher bin, was ich nach der Schule beruflich machen will, nutze ich mein freiwilliges soziales Jahr, um mir dessen bewusst zu werden und viele neue Erfahrungen außerhalb der Schule zu sammeln. Ich hoffe ich kann euch einige nützliche Tipps geben und auch euch für ein FSJ begeistern.

Was wirst du nach dem Abitur machen?

Ich werde nach meinem Abitur ein freiwilliges soziales Jahr machen. Das dauert in der Regel 12 Monate. Mein FSJ wird im medizinischen-therapeutischen Bereich stattfinden. Es gibt aber sehr viele verschiedene FSJ in allen möglichen Bereichen. Diese sind zum Beispiel in der Kinder- & Jugendarbeit, in der Gesundheits-& Altenpflege, in einem Sportverein, in einer kulturellen Einrichtung oder Schule, in Umwelt-& Naturschutzverbänden oder auch in der Landschafts-& Denkmalpflege.

Wie hast du deine Organisation gefunden?

Ich habe mir erst viele Informationen über verschiedene Internetseiten geholt. Da kann ich zum Beispiel die Seiten „Freiwilligenarbeit.de“ oder auch „freunde-waldorf.de“ empfehlen. Dann hatte ich ein Gespräch mit einer Mitarbeiterin der AWO. Sie hat mir einige allgemeine Infos gegeben und auch unter anderem meinen jetzigen FSJ-Platz empfohlen. Es macht wirklich Sinn, ein solches zwangloses Gespräch zu führen! Denn so werden dir noch ganz neue Perspektiven und Möglichkeiten aufgezeigt.

Wie hast du herausgefunden, welches FSJ zu dir passt?

Klar kann man allerlei Online-Tests machen, aber im Prinzip weiß jeder selbst, welche Stärken und Schwächen man hat und auf welche Arbeit man Lust hat. Und letztendlich wirst du erst im Laufe des Jahres herausfinden, ob du die richtige Wahl getroffen hast. Aber so ist es ja immer im Leben oder?! Und dann weißt du im Idealfall am Ende immerhin, ob du dich zukünftig in dem Berufsfeld bewegen willst oder eben lieber nicht. Du kannst also praktisch nur gewinnen.

Gibt es Voraussetzungen, die für ein FSJ erfüllt sein müssen?

Die einzigen Voraussetzungen sind generell, dass du die zwölfjährige Schulpflicht erfüllt hast und jünger als 27 bist. Du musst natürlich offen für neue Erfahrungen und Herausforderungen sein. Welche Stärken du sonst noch mitbringen solltest, hängt dann jedoch ganz individuell von dem FSJ in der jeweiligen Einrichtung ab.

Ein Freiwilliges Jahr kann man in vielen Bereichen absolvieren, z.B. in der Altenpflege, in der Kinder- Jugendarbeit oder im Sportbereich. Das FÖJ bietet vielfältige Möglichkeiten im Bereich Ökologie.

Wie finanzierst du dich?

Mein FSJ wird von der AWO gefördert. In der Regel erhält man ein monatliches Taschengeld. Das kann jedoch je nach Organisation und Standort unterschiedlich ausfallen. Von 100 bis ca. 500 Euro ist alles möglich. Außerdem werden viele Sachen wie Versicherungen, Fahrten oder Unterkünfte für dich ganz- oder teilfinanziert. Denn wenn du dich für ein FSJ entscheidest, gehören natürlich auch einige Veränderungen dazu. Ich zum Beispiel werde dann nicht mehr zu Hause wohnen und musste mich deshalb um eine Unterkunft kümmern. Diese wird bei mir aber zum Beispiel von der Einsatzstelle bereitgestellt.

Warum sollte ich das auch machen?

So ein FSJ ist in vielerlei Hinsicht eine super Möglichkeit, um dich beruflich zu orientieren und dann auch erste praktische Erfahrungen in dem Tätigkeitsbereich zu sammeln. Außerdem bieten sich so einige Vorteile beim anschließenden Studium. Wenn du vorhast zu studieren, besteht bei einigen Studiengängen die Möglichkeit, den Dienst als Vorpraktikum anerkennen zu lassen oder die Zeit auch als Wartezeit angerechnet zu bekommen. Wichtig ist, egal ob Studium oder Ausbildung, dass du dich vor dem Jahr, bzw. rechtzeitig, um die Zeit danach kümmerst. Also dir einen Ausbildungs- oder Studienplatz sicherst. Aber neben dem ganzen Beruflichen ist ein FSJ perfekt, um dich persönlich weiterzuentwickeln. Du wirst Neues erleben, möglicherweise einen neuen Ort und ganz sicher viele neue nette Leute kennenlernen. Einfach mal ein Jahr weg vom ständigen Lernen und Klausuren Schreiben, etwas anderes erleben, das reizt mich persönlich besonders.

Kennst du jemanden der was Ähnliches gemacht hat?

Meine Cousine zum Beispiel hat ein wissenschaftliches Jahr gemacht. Das wurde ihr später als Wartezeit angerechnet und jetzt studiert sie Medizin. Das Jahr hat sie auf jeden Fall in ihrem Berufswunsch bestätigt und sie hat mir nur positives von dem Jahr berichtet. Es gibt also nicht nur soziale FJs, sondern eben auch ein wissenschaftliches, oder auch ein ökologisches Jahr. Es ist für jeden etwas Passendes dabei.

Gibt es noch andere, ähnliche Formen eines Freiwilligen Jahres?

Ja klar. Es gibt auch die Möglichkeit, ein freiwilliges Jahr im Ausland zu absolvieren. Das war zunächst auch meine Idee, aber wegen Corona habe ich das leider aufgegeben. Wenn du dir aber vorstellen kannst ein Jahr raus in die Welt zu gehen, dann kann ich Organisationen wie „Kulturweit“, „Weltwärts“, den Europäischen Freiwilligendienst (EFD), den Europäischen Solidaritätskorps oder auch den Internationalen Jugendfreiwilligendienst (IJFD) empfehlen.

Weitere Informationen findest du hier (externe Links):
Freiwilliges Ökologisches Jahr in Niedersachsen: https://www.nna.niedersachsen.de/startseite/foj/
Freiwilliges Soziales Jahr: https://pro-fsj.de/de/infos-für-interessierte-am-fsj
Internationale Freiwilligendienste: https://www.cvjm.de und https://www.icja.de/

Reisen – mit Talke



Hallo, mein Name ist Talke, und ich bin 18 Jahre alt. Nach 13 Jahren wird auch für mich die Schulzeit dieses Jahr enden. Und es steht die große Frage bevor, wie ich in meiner Ausbildung weiter verfahren möchte. Es gibt so viele Möglichkeiten. Da ich mit 18 mein Abitur haben werde, war mir schon früh klar, dass ich mir ein Jahr Zeit nach der Schule nehmen möchte, um zu reisen. Durch einen Zufall und einige Youtube-Videos, bin ich dann zum „Vanlife“ gekommen. Ich habe mir einen T4 gekauft, welchen ich gerade zu einem „Van“ umbaue.

Beschreibe kurz was du nach der Schule machen wirst.

Ich habe im Laufe des letzten Jahres, mithilfe meines Vaters, einen VW T4 in einen Camper/Bus/Van umgebaut und werde damit ein Jahr Europa bereisen, quasi ein Work and Travel im einem Bus durch Europa

Wie finanzierst du dich?

Straße am Berg
Ein Jahr Freiheit und Abenteuer: Talke kombiniert „Work an travel“ mit „Vanlife“.

Ich habe mehrere finanzielle Quellen: Ich spare schon sehr lange Geld für das Jahr nach dem Abi. Dass ich danach reisen will wusste ich nämlich eigentlich schon immer. Außerdem habe mir in den letzten beiden Jahren noch etwas mit Babysitten und mit Kellnern dazu verdient. Auch meine Eltern, die mich schon von Anfang an bei dem Plan unterstützt haben, haben Ausgaben übernommen, z.B. haben sie schon einige Ersatzteile für meinen Van bezahlt.
Und ich werde in dem Jahr nicht nur reisen sondern auch zwischendurch arbeiten. „Work and Travel“ funktioniert nämlich nicht nur in Neuseeland und Co., sondern auch bei der Weinernte im Herbst an der Mosel, oder bei der Orangen-Ernte im Winter in Spanien. Dafür gibt auch tolle Apps, in der Landwirte für Hilfe einen Stellplatz und ein wenig Lohn anbieten. Ich werde in dem Jahr auch weiter Kindergeld einbeziehen. Es ist zwar nicht viel, aber man sollte weiter beantragen. Ich kann beispielsweise davon Versicherung und Steuern für meinen Bus für das komplette Jahr bezahlen.

Verreist du mit einer Organisation oder bist du auf dich gestellt?

Ich habe mich gegen eine Organisation entschieden da diese bei Reise oder Work and Travel Programmen oft viel Geld kosten. Mit EINER Organisation ist es zwar sicherer, gerade in weit entfernten Ländern. Aber wenn man auf diese Sicherheit nicht so viel Wert legt, kann man sich eine ganze Menge Geld sparen. Diese Organisationen werben oft mit der Vermittlung von Jobs. Diese läuft oft durch andere „Worker and Traveler“. In den Zeiten des Internets und Smartphones, sind die Jobs aber auch wirklich leicht über Apps zu finden. Außerdem gibt es bis jetzt mir noch keine bekannten Organisationen die das “Vanlife“ unterstützen.

Wie hast du herausgefunden, was zu dir passt?

Wie gesagt, wusste ich schon immer, dass ich das Jahr nach dem Abi zum Reisen nutzen will und ich wollte auch nicht gleich anfangen zu studieren. Außerdem war ich auch schon immer ein sehr abenteuerlicher und offener Mensch, der gerne Zeit draußen verbringt und kein Problem damit hat irgendwelche Leute anzusprechen. Eigentlich hatte ich auch einen ganz anderen Plan und wollte nach der Schule erstmal nach Neuseeland, aber dann hab ich mal aus Jux erwähnt dass ich mal einen Van ausbauen möchte oder eher gesagt diese Lebensweise super interessant finde und nach einer zwei monatigen Suche habe ich meinen Bus gekauft. Diese beiden Pläne sind in vieler Hinsicht sehr gleich (also viel in der Natur, fremde Menschen kennen lernen, aber auch viel allein sein), also wusste ich auch ohne riesige Vorbereitung das ich Gefallen daran finden werde. Am wichtigsten ist es aber, ehrlich zu sich zu sein. Wenn man eher ein Mensch ist der eine feste Struktur und Tagesablauf braucht, wird man es auch nicht plötzlich toll finden, den ganzen Tag zu wandern und nicht zu wissen, wo man in der nächsten Nacht schläft.

Diesen VW T4 baut Talke zu einem Van um. Den Umbau finanziert sie von Ersparnissen und mit Unterstützung ihrer Eltern.

Gibt es Voraussetzungen?

Zum Reisen an sich sowieso nie: jeder darf reisen. Das Ganze könnte man vielleicht eher auf persönliche Vorlieben beziehen. Also man muss auch die Reise und Reiseziel an einen anpassen. Jemand mit einer panischen Angst vor Schlangen sollte vielleicht keine Touren durch den australischen „Bush“ planen.

Warum sollten andere das auch machen?

Gerade das Reisen alleine braucht eine wahnsinnig große Eigenständigkeit, die man vor allem im Laufe der Zeit erlangt und verbessern kann. Bei solchen Reisen ist man oft alleine (aber auch nie einsam) unterwegs. Und somit hat man ganz schön viel Zeit zum Nachdenken. Ich will jetzt keinesfalls sagen, dass man nach so einem Jahr als ein komplett neuer Mensch mit neuen Glauben und Werten zurückkommt. Aber ich denke schon, das man viele wichtige Fragen neu überdenkt und auch ein bisschen mehr Lebenserfahrung sammelt. Vielleicht sogar mehr als in einem FSJ. Klar lernt man dort auch wahnsinnig viel, aber wahrscheinlich eher weniger über sich selbst.

Kennst du jemanden, der was ähnliches gemacht hat?

Ich habe einige Bekannte, die einige Monate in Australien und Indonesien verbracht haben. Leider hatte ich nie wirklich mit ihnen im Detail darüber geredet, wie es ihnen so ergangen ist. Es gab auch Erfahrung von beiden Seiten des Spektrums. Einige konnten noch ein Monat an das Jahr hinten dranhängen, weil sie so unglaublich viel Geld verdient haben. Andere mussten nach wenigen Wochen schon wieder zurück fliegen, weil es kaum Jobangebote gab und ihnen das Geld fehlte. Jemand der in einem Van reist, kenne ich allerdings nicht.

Weitere Informationen findest du hier (externe Links):
Auslandsaufenthalte und alles zum Thema „Work & Travel“: https://weltweiser.de/
rund ums Thema „Van-Life“: https://vantopia.de/vanlife-was-ist-das-eigentlich/ und https://www.youtube.com/watch?v=1-YbI6-oHbo&t=98s

Eine Ausbildung machen – mit Mascha



Ich bin Mascha, 19 Jahre alt, und mache in diesem Jahr mein Abitur. Ich werde euch etwas über das Thema „Ausbildung“ als weiteren Weg nach der Schule erzählen. Ich selbst weiß noch nicht genau, was ich machen möchte, deshalb habe ich mich mit einer Ausbildung genauer auseinandergesetzt, da ich finde, dass gerade AbiturientInnen viel zu wenig darüber erfahren und automatisch in die Schiene „Studium“ geschoben werden.

Was gefällt Dir denn besonders an der Möglichkeit eine Ausbildung zu machen?

Ich finde es sehr gut, dass man, zumindest bei einer betrieblichen Ausbildung, sofort praxisnah arbeitet. Im Vergleich zur Schule ist das meiner Meinung nach eine sehr gute Abwechslung. Ein weiterer Vorteil ist natürlich, dass man dabei direkt Geld verdient. Auch das ist nach der Schule durchaus eine positive Umstellung. Natürlich geht man auch zur Berufsschule und das ist ja auch nicht schlecht. Ich persönlich habe eigentlich genug vom schulischen Lernen. Das Lernen bei einer Ausbildung ist damit aber nicht vergleichbar. Hier ist die Motivation darin zu finden, dass man genau weiß, wofür man das tut und die Fächer sind auf den beruflichen Teil der Ausbildung spezifiziert. Es hängt also alles miteinander zusammen. Positiv ist außerdem, dass viele Betriebe ihre „Azubis“ nach der Gesellenprüfung gern übernehmen. Man hat also auch gleich einen Job in Aussicht. Und es gibt auch die Möglichkeit, Praktika im Ausland zu absolvieren. Auf „Goforeurope.de“ kannst du dich auch über Auslandspraktika für Azubis informieren.

Was sind denn die Voraussetzungen die man erfüllen muss, um eine Ausbildung anzufangen?

Grundsätzlich werden meistens mindestens ein Hauptschulabschluss oder ein Realschulabschluss gefordert. Selten ist auch das Abitur erforderlich, das kommt aber auch immer auf den Betrieb an.

Aus welchen Bereichen bieten Betriebe eine Ausbildung an?

Ausbildungen werden eigentlich in nahezu allen Bereichen angeboten. Ob im Handwerk, wie z.B. bei einem/r KFZ Mechatroniker*in, in sozialen Bereichen, wie der Altenpflege, oder auch zum Beispiel im medizinischen Bereich als medizinischer Fachangestellte*r. Mein Bruder macht zum Beispiel eine Ausbildung zum Anlagenmechatroniker für Kälte- und Klimatechnik. Dort lernt er, wie Kälteanlagen funktionieren, die bei großen Firmen oder Privatkunden zur Kühlung von Lebensmitteln, Räumen oder auch Medikamenten eingesetzt werden. Diese müssen gewartet werden, gegebenenfalls auch repariert oder ausgetauscht. Er fährt dazu oft zu Schlachthöfen oder auch zu Kühlhäusern von Supermärkten. Das macht ihm sehr viel Spaß.

Es gibt eine Vielzahl von spannenden Ausbildungsberufen, zum Beispiel in den Bereichen Medien, Medizin und Therapie sowie im Handwerk.

Wie findet man eine Ausbildung, die zu einem passt?

Ich finde es immer gut, mit einer Internetrecherche anzufangen. Es gibt dort sehr viele Möglichkeiten. Man kann zum Beispiel Selbsttests machen, bei denen man entweder das Berufsfeld oder auch konkrete Berufsvorschläge findet, die möglicherweise auf einen zutreffen. Die Arbeitsagentur und auch die Seite „aubi-plus.de“ zum Beispiel bieten solche Tests an. Wenn man aber wirklich nicht weiterkommt und gerne mal mit jemandem persönlich sprechen möchte, um sich beraten zu lassen, dann kann man auch dies unter anderem bei der Arbeitsagentur tun. Man kann sich direkt an diese wenden oder man informiert sich, ob es eventuell auch von der jeweiligen Schule, auf die man geht, Beratungsangebote gibt. An der KGS Rastede ist Frau Knabben die Ansprechpartnerin der Arbeitsagentur. Mit ihr kann man Termine in der Schule vereinbaren.

Worin liegt der Unterschied zwischen einer betrieblichen und einer schulischen Ausbildung?

Bei einer betrieblichen Ausbildung (auch duale Ausbildung genannt) gibt es eine Mischung aus der Arbeit im Betrieb und dem Lernen in der Berufsschule. Das Wechseln passiert entweder im Blockunterricht (z.B. drei Wochen im Betrieb, anschließend eine Woche Schule usw.) oder auch innerhalb der einzelnen Woche an bestimmten Tagen (z.B. Montag-Mittwoch im Betrieb, Donnerstag und Freitag in der Schule).
Bei einer schulischen Ausbildung lernen die „Azubis“ ausschließlich in der Schule. Ein Beispiel dafür ist die Journalistenschule: Hier lernen die SchülerInnen alles, was sie zum Beispiel als zukünftige Reporter, Redakteure oder auch Moderatoren brauchen. Allerdings muss man bei den meisten schulischen Ausbildungen einen Beitrag zahlen und verdient kein eigenes Geld.

Wie lange dauert eine Ausbildung?

Im Durchschnitt dauert eine Ausbildung drei Jahre. Man kann seine Ausbildung aber durch ein vorliegendes Abitur, Berufserfahrung oder sehr gute Leistungen auf zwei oder zweieinhalb Jahre verkürzen. Es besteht auch die Möglichkeit eine Ausbildung zu verlängern, wenn man zum Beispiel Angehörige
nebenbei pflegen muss, ein Kind bekommen hat oder selbst gesundheitlich eingeschränkt ist.

Weitere Informationen findest du hier (externe Links):
alles zum Thema Ausbildung: https://www.aubi-plus.de
Auslandspraktika in Europa: https://goforeurope.de

Studieren – mit Gisem



Hallo, mein Name ist Gisem und ich bin 19 Jahre alt. Dieses Jahr ist mein letztes Schuljahr und danach geht es auf ins „richtige“ Leben. Ich habe mich lange mit dem Thema Studieren auseinandergesetzt, da ich selber wahrscheinlich noch studieren will.

Studieren- Was bedeutet das überhaupt?

Der Begriff Studium kommt vom lateinischen Wort „studere“ und bedeutet so viel wie „sich um etwas bemühen, etwas eifrig erarbeiten, sich wissenschaftlich beschäftigen“. Im Prinzip habt ihr mit dieser Übersetzung schon den Kern der Sache erfasst. Ein Studium zu absolvieren erfordert neben den formalen Voraussetzungen vor allem viel Eigeninitiative. Die haben vielleicht noch nicht unbedingt alle während der Schulzeit entwickelt, da meist noch die Lehrer diejenigen sind, die uns über wichtige Termine, Veranstaltungen informieren, Dokumente austeilen und erinnern. Man muss sich darauf einstellen, alles selber in die Hand zu nehmen, da gehört auch der Stundenplan mit allen wichtigen Modulen dazu, sowie die Vor- und Nachbereitung des vermittelten Stoffes.

Wie ist so ein Studium aufgebaut?

Mann schreibt in ein Notizbuch, mit Laptop
Ein Studium erfordert viel Eigeninitiative. Denn von der Zusammenstellung des Stundenplans bis zur Prüfungsanmeldung muss man vieles selbst organisieren.

Die meisten Studiengänge sind so aufgebaut, dass man zunächst einen Bachelor erwirbt. Mit diesem Abschluss kann man entweder in die Berufswelt eintreten oder ein Masterstudium anschließen.
Je nach Studiengang gibt es aber auch andere Abschlüsse. Prinzipiell unterscheidet man zwischen zwei Arten: Das grundständige Studium führt zu einem Hochschulabschluss, wozu ein Bachelor, Diplom, Magister oder das erste Staatsexamen gehören. Einen postgradualen Abschluss (Master) kann man nur absolvieren, wenn man zuvor schon ein grundständiges Studium abgeschlossen hat.
Je nach Studiengang kann es vorkommen, dass auch Praktika absolviert werden müssen. Hier sprechen wir aber nicht von zwei Wochen wie in der Schule, sondern zwischen sechs bis 20 Wochen.

Wie lange dauert ein Studium?

Für das grundständige Studium variiert die Regelstudienzeit je nach Abschluss. Für einen Bachelor studiert man z.B. etwa 3-3,5 Jahre, ein Diplom erwirbt man in ca. 4 Jahren und für einen Magister oder ein Staatsexamen benötigt man ca. 4,5-5 Jahre. Der Abschluss hängt aber nicht von der Dauer ab, sondern von der Leistung. Um zu den Abschlussprüfungen zugelassen zu werden, muss man alle zugehörigen Module (Seminare und Vorlesungen) absolviert und durch die Klausuren, Hausarbeiten oder mündlichen Prüfungen genügend Punkte erreicht haben. Man muss natürlich auch im Hinterkopf behalten, dass man nicht durch die selbe Klausur dreimal durchfallen darf, ansonsten kann man diesen Bereich nicht mehr studieren. Für ein Masterstudium fallen im Schnitt noch einmal ein bis zwei Jahre an.

Welchen Schulabschluss benötigt man, wenn man studieren möchte?

Das kommt darauf an, wo man studieren bzw. welchen Abschluss man erreicht möchte. Man kann nicht nur an einer Universität studieren, sondern auch an Hochschulen und die zulassungswichtigen Abschlüsse erreicht man nach unterschiedlichen Kriterien. Die Voraussetzung für das Studium an einer Universität ist in der Regel das Abitur. Um an einer Fachhochschule zu studieren, benötigt man mindestens die Fachhochschulreife (mit dem Abitur kann man natürlich auch an einer Fachhochschule studieren). An einigen Schulen kann man auch ein Fachabitur erwerben. Dieses berechtigt ebenfalls zum Studium. Allerdings kann man damit nur in eine im Zeugnis vermerkte Richtung studieren (z. B. Sozialwissenschaften, Technik).
Wer studieren möchte, kann an der KGS Rastede das Abitur und/oder den schulischen Teil der Fachhochschulreife erwerben. Die Fachhochschulreife setzt sich aus einem schulischen und einem praktischen Teil zusammen. Den schulischen Teil kann man schon nach 2 Semestern in der Oberstufe – also mit Beenden von Jahrgang 12 – erreichen. Allerdings müssen dafür die Noten stimmen. Bei genaueren Fragen könnt ihr euch diesbezüglich aber auch immer an die Oberstufenkoordinatoren wenden (Herr Diekmann oder Frau Garbe). Komplett ist die Fachhochschulreife, wenn man nach dem schulischen Teil noch ein Jahrespraktikum oder eine Ausbildung absolviert hat. Danach kann man sich an einer Fachhochschule bewerben.

Sollte man gleich studieren, oder erst eine Ausbildung machen?

Eine Ausbildung hat den Vorteil, dass man schon praktische Erfahrungen in einem Bereich sammeln kann. Wer sich nach einer Ausbildung für ein Studium anmelden möchte, kann sich Leistungen aus der Ausbildung auch anrechnen lassen. Dann müssen entsprechende Leistungen im Studium zum Teil nicht mehr erbracht werden. Welche Leistungen allerdings anerkannt werden können, entscheiden in der Regel die zuständigen Ämter der Hochschulen.
Wer die Schule mit einem Realschulabschluss verlassen und dann eine Ausbildung gemacht hat, kann auch zu einem Studium an einer Hochschule in diesem Bereich zugelassen werden, wenn die notwendige Berufserfahrung vorhanden ist und zusätzliche Abschlüsse erworben wurden (wie Z.B. der „Techniker“ oder „Meister“.)

Welche Voraussetzungen muss man noch für ein Studium erfüllen?

Weitere Voraussetzungen sind Deutschkenntnisse, die die meisten mit einer abgeschlossen schulischen Ausbildung in Deutschland haben. Eine Ausnahme sind die „International Degree Programms“, die meist in englischer Sprache absolviert werden. Gewöhnlich sind diese notwendig, wenn man im Ausland studieren möchte. Je nach Studiengang gibt es weitere Voraussetzung wie z.B. das Latinum oder Kenntnisse in (bestimmten) modernen Fremdsprachen.
Zudem kann es Eignungsprüfungen geben – gerade in den Bereichen Kunst-, Design-, Musik-, Schauspiel- oder Sportstudium. Oftmals werden solche Eignungstest vor dem Beginn der allgemeinen Bewerbungsfrist durchgeführt. Dafür muss man sich aber rechtzeitig informieren, weil es sein kann, dass die Bewerbungsunterlagen schon eineinhalb Jahre vor Beginn des Studiums vorliegen müssen. Auch Praktika können als Voraussetzung gelten.
Eine wesentliche und die wahrscheinlich bekannteste Voraussetzung ist der Numerus Clausus für bestimmte Studiengänge. Dieser kann aber in jedem Bundesland variieren. Alle diese Voraussetzungen variieren je nach Bundesland und teilweise auch von Hochschule zu Hochschule. Daher muss man sich rechtzeitig darüber klar werden, welche Studiengänge in Frage kommen, und wo man gern studieren möchte, um sich dann über die konkreten Bedingungen zu informieren.

Was ist ein duales Studium?

Beim dualen Studium werden Theorie und Praxis kombiniert – ähnlich wie bei einer betrieblichen Ausbildung. Man muss sich also von vornherein bei einem Unternehmen bewerben. Dort absolviert man in der vorlesungsfreien Zeit Praxisphasen, in denen das zuvor Erlernte in der Praxis angewandt wird. Theorie und Praxis sind also aufeinander abgestimmt. Auch für das duale Studium gibt es viele verschiedene Modelle. Wenn man direkt nach dem Abitur mit einem dualen Studium beginnt, dann handelt es sich um ein ausbildungsintegrierendes duales Studium, welches ca. 4 Jahre dauert. Man erwirbt dabei gleich zwei Abschlüsse: einen Bachelor und eine abgeschlossene Berufsausbildung.

Weitere Informationen findest du hier (externe Links):
Studieren in Niedersachsen: https://www.studieren-in-niedersachsen.de
Informationen zum Studieren und zum Dualen Studium: https://www.aubi-plus.de/
Studieren im Ausland: https://www.daad.de/de/im-ausland-studieren-forschen-lehren/studieren-im-ausland/

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